BA SJ 1225-0126 - Journal - Seite 14
14 KUR- UND TOURISTINFORMATION
Dr.-medic (RO) Rustic
Aurelian Balan
Stadt-Journal Dezember 2025 & Januar 2026
Abschluss des Medizinstudiums in ClujNapoca / Klausenburg / Rumänien 1990.
Weiterbildung zum Facharzt für Innere
Medizin in den Bereichen Kardiologie,
Gastroenterologie, Onkologie, Urologie,
Neurologie, Endokrinologie bis 2005.
Seitdem niedergelassen in eigener
Praxis „Zentrum Innere Medizin“.
Gebrauchsanleitung zum Umgang mit dem menschlichen Körper
Betrachtungen der seelischen und körperlichen Gesundheit am Ende des Jahres
Dezember und Januar sind ein merkwürdiges Doppelpack. Im Dezember
blicken wir zurück, im Januar nach vorn.
Das eine riecht nach Erfolg, Erschöpfung und Glühwein, das andere nach
Neubeginn, Fitnessstudio-Verträgen
und guten Vorsätzen, die im Februar
schon wieder wackeln.
Heute: Therapiefaktoren
Zeit & Sauna
Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind Zeit und Wärme zwei
der unterschätztesten Heilmittel unserer Kultur. In der Psychologie zählt
„Zeit“ zu den stärksten Wirkfaktoren
überhaupt: wer sich gehört, gesehen
und nicht gehetzt fühlt, heilt besser –
egal ob Seele oder Körper.
Und Sauna? Eine jahrtausendealte
Methode, die inzwischen perfekt wissenschaftlich erklärt werden kann:
Hitze stimuliert Gefäße, Lymphfluss,
Immunsystem, Stressregulation. Wenn
man es mit Humor sagen möchte: Zeit
und Sauna sind die einzigen Therapien,
die noch niemand bereut hat – außer
er bleibt zu lange drin. Endspurt, Stress
und die „stade Zeit“ – ein Widerspruch, den wir jedes Jahr neu erfinden.
Kulturell ist diese Jahreszeit mit Bedeutung überladen. Man soll dankbar
sein, großzügig, besinnlich, reflektiert – und gleichzeitig beruflich
noch alles rechtzeitig fertigbringen,
die perfekte Geschenkidee finden,
Plätzchen backen, an Weihnachtsfeiern teilnehmen, Jahresabschlüsse
fertigstellen und bitte noch freundlich wirken. Die Realität sieht oft
anders aus: Am Heiligen Abend
fallen viele erschöpft in die Sessel,
stopfen hastig das Festessen hinein –
oder fliehen gleich in den Flieger,
hinaus aus der Dunkelheit, hinein in
irgendeine Form von „Ruhe“.
Warum schenken wir eigentlich
allen etwas – nur uns selbst nicht?
Vielleicht wäre es an der Zeit, ein Geschenk einzuführen, das immer passt:
Sauna. Ein Aufguss braucht kein Retourenlabel. Und der Körper dankt sofort: bessere Durchblutung, entspanntes Nervensystem, weniger Stress.
tut, einfach mal nichts zu müssen.
Psychologie nennt das: Entlastung des
Ichs. Der Volksmund nennt es: „Jetzt
reicht’s aber.“
Wie man die Weihnachtszeit
neu für sich erfindet
Vielleicht ist die Lösung banaler, als
wir denken:
» Ein Abend ohne Handy.
» Ein Gespräch, das länger dauert
als geplant.
» Ein Spaziergang, bei dem man tatsächlich mal den eigenen Atem hört.
» Ein Geschenk, das aus Überzeugung
kommt – und nicht aus Pflicht.
» Und ja: ein bisschen Hitze, Dampf
und Aufguss.
Ein Mini-Reset – in 10 Min.
Fazit – Eine kleine
Gebrauchsanleitung
Und wenn es keine Sauna ist, dann
bleibt das zweite große Geschenk: Zeit.
» Zeit ohne Ablenkung.
» Zeit, die nicht durch To-Do-Listen
zerfressen wird.
» Zeit, die man sich selbst gönnt,
ohne schlechtes Gewissen – die
wahre „stade Zeit“. Zwischen alter
Tradition und moderner Groteske.
Wir stehen jedes Jahr wieder zwischen
den Extremen: hier Rituale, Wärme,
Kerzenschein dort der moderne Hochleistungszirkus aus Selbstoptimierung,
Perfektion und „bitte schnell“. Wir versuchen dauernd, besser zu werden –
und merken gleichzeitig, wie gut es
» Der menschliche Körper ist robust,
aber nicht unerschöpflich.
» Er mag Pausen.
» Er mag Wärme.
» Er mag gutes Essen, aber nicht im
Akkord. Er mag Menschen, die ihm
zuhören – auch von innen.
Wenn wir es schaffen, diese Wochen
nicht im Sprint, sondern mit Haltung
zu gehen, dann passiert etwas
Erstaunliches: Man wird ruhiger.
Klarer. Freundlicher – sogar zu
sich selbst.
Und vielleicht ist genau das das
schönste Geschenk, das wir uns zum
Jahresende machen können. ■
G'sunde G'schichtn – Bad Aibling erleben und leben
Der neue Podcast der AIB-KUR und der Stadt Bad Aibling lädt ein, die Kurstadt aus
frischen Perspektiven zu entdecken. Moderator Johann Struck beleuchtet
Themen wie Gesundheit, Kultur, Tourismus und Stadtleben.
Persönliche Geschichten von Bürgern, Moorbäder, kulinarische Highlights:
Hier vereinen sich Tradition und Moderne. ■