BadAiblingDasMagazin_2026 - Magazin - Seite 25
Gesunde Stadt 25
problemen. Moorbäder helfen dabei, sich zu entspannen
und loszulassen. Und das ist natürlich nur ein Beispiel.
Etwas allgemeiner gesagt, ist der Kern einer Kur doch, raus
aus dem Alltag zu kommen, raus als all dem, was einen
beschäftigt und belastet, raus aus dem Druck. Früher war
eine Kur mal ein Privileg des Adels oder allgemein gehobener
Schichten. Heute ist das zum Glück anders. Auch wichtig
bei einer Kur ist die soziale Komponente, dazu gehören
Kultur, Gespräche, Unterhaltungsangebote. Davon gibt es in
Bad Aibling sehr viele.
Es muss ja vielleicht nicht gleich eine Kur sein.
In Bad Aibling gibt es vielmehr recht unterschiedliche
Angebote für einen Gesundheitsurlaub. Können Sie uns
ein wenig über die Abstufungen erzählen?
Da gibt es zunächst ein Basisangebot, wie wir es im
Kurwesen nennen. Es dient dem Wohlbefinden und der
Vorbeugung, dauert zwei bis drei Nächte und bietet
einen sanften Einstieg in gesundheitsfördernde Praktiken,
etwa Stressabbau in einer entspannten Umgebung. Dieses
Basisangebot richtet sich an Menschen, die entspannen
und Stress abbauen möchten und einen Einstieg in ein
gesünderes Leben suchen.
Das gehobene Angebot dauert drei bis fünf Nächte und
dient der Regeneration und vermittelt Kompetenzen. Dabei
lernt man in Bad Aibling das ortsgebundene Heilmittel Moor
kennen und wird durch therapeutisches Fachpersonal
begleitet. Gedacht ist dieses Angebot für Menschen, die
die Wirkung unserer Heilmittel etwas besser kennenlernen
wollen, um zu sehen, wie sie davon profitieren.
Die nächste Stufe ist dann die Badekur, oder?
Genau. Diese Badekur dauert in der Regel drei Wochen und
ist mit zahlreichen Anwendungen verbunden, die der
Badearzt nach einer Eingangsuntersuchung zusammenstellt.
Da gibt es neben Mooranwendungen auch Massagen, Sport in
ganz unterschiedlichen Ausprägungen, Vorträge und
weitere Angebote.
Dabei sollte es keine Frage sein, ob es einen KrankenkassenZuschuss gibt oder nicht. Dieser Weg zur Selbstfürsorge
ist eher eine persönliche Aufgabe. Man sollte nicht darauf
warten, dass jemand etwas für einen tut, sondern man muss
sich selbst kümmern. Wer selbst entscheidet, kann natürlich
auch wählen, was er wo, wann und wie lange macht.
Jeder sollte für seine Gesundheit selbst aktiv werden.
Auf politische Entscheidungen kann man hier wenig hoffen.
Nur ein Beispiel: Für Medikamente werden pro Jahr etwa
50 Milliarden Euro ausgegeben, für präventive Ansätze aber
nur 149 Millionen Euro – das ist etwa 0,3 Prozent der Summe
für Medikamente. Das System wird offensichtlich falsch
gesteuert. Dabei ist die Wirksamkeit natürlicher Heilmittel und
Lebensstil-Interventionen wissenschaftlich vielfach belegt.
Herr Jahn, vielen Dank für das Gespräch.