BadAiblingDasMagazin_2026 - Magazin - Seite 52
52 Tradition & Brauchtum
Auffällig ist die Uniform der Gebirgsschützen, die Montur
genannt wird. Uwe Hecht zählt auf: „Unsere Montur ist der
Aiblinger Bürgertracht nachempfunden, die bereits seit dem
17. Jahrhundert belegt ist mit blauem Mantel sowie Lederhosen und einem schwarzen Hut, der Stopselhut heißt.
Geschmückt ist dieser mit einem Spielhahn-Stoß, der heute
häufig aus Schweden kommt, denn da gibt es noch genug
Spielhähne, bei uns stehen sie unter Naturschutz. Dabei
haben Offiziere einen doppelten Spielhahn-Stoß, der quasi
in beide Richtungen schaut, die anderen einen einfachen,
der also nur nach einer Richtung schaut. Dazu kommen noch
Quasten und die weißblaue Kokarde, ein rundes Abzeichen.
Auch unsere Hose ist besonders, vor allem ihre Geschichte.
1605 gab es das sogenannte Hosenmandat. Damit wurden
lange Hosen vorgeschrieben, denn Herzog Maximilian
empfand kurze und Kniebundhosen als unschicklich. Aber die
Altbayern haben sich seiner Order widersetzt und tragen bis
heute lederne Kniebundhosen.“
Auch die Hosenträger sind besonders: Sie sind mit dem churbairischen Wappen verziert sowie einem Ranzen. Der stammt
ursprünglich aus dem Leben von Holzbauern, die ihr „Ränzl“
auf dem Rücken trugen, um diesen beim Bewegen schwerer
Lasten zu stabilisieren. Dazu kommen noch ein weißes
Hemd mit roter Schleife sowie lange Strümpfe mit einem
besonderen Muster, das ebenfalls schon früh für Aibling
verbürgt ist. Zu der Montur tragen Offiziere Hirschfänger
oder Krummsäbel. Und weil Details wichtig sind, ergänzt Uwe
Hecht: „Nicht vergessen darf man die Armbinde. Unsere ist
blau weiß und mit dem alten Landkreiswappen von Aibling
verziert. Dazu kommen an der Montur dann noch diverse
Ehrenzeichen für besondere Verdienste, gutes Schießen oder
auch langjährige Mitgliedschaft.“
Manche Bestandteile der Montur erinnern durchaus an
Trachtenvereine. Für Uwe Hecht ist das nicht sehr verwunderlich: „Trachtler und Gebirgsschützen haben in vielen
Dingen ähnliche Vorstellungen, zum Beispiel bei der Bewahrung der Tradition. So haben unsere Vereine einen guten
Zusammenhalt und arbeiten unter anderem bei großen Veranstaltungen zusammen. Da hilft ein Verein dem anderen.
Außerdem gibt es durchaus Doppel-Mitgliedschaften.“